Die Geburtsstunde

In der Gaststätte "ZUR MAINLUST" des Mitbegründers Konrad Rau, bekannt auch unter dem Namen "Glatte Hannes", trafen sich des Öfteren die Mainangler zu einem Schwatz und Schöppchen.

So auch am 16. Februar 1934, als sie beschlossen, sich zu einem Verein zusammenzuschließen, um die kameradschaftlichen und sportlichen Interessen besser pflegen zu können
.

Das war die Geburtsstunde des Angelsportverein Mühlheim am Main.

Die an diesem Tag anwesenden Angler

Josef Eib Willi Gottfried
Karl Hatzebruch Otto Hess
Jakob Krämer Willi Pelz
Konrad Rau Heinrich Reimer

konnten zur Gründung Ihres Vereins noch die Sportsfreunde

Georg Geist Hermann Giehl Jean Hachenberger
Friedrich Kaufmann Peter Kempf Andreas Kuhn
Michael Moll Adam Rau Heinrich Spruck
Ferdinand Wagner Peter Waitz

hinzugewinnen und sind die Gründer unseres Angelsportvereins.

Zweck und Ziel des Vereins war, die Ausübung des Fischereisports, sowie die Hege und Pflege der heimischen Gewässer.

Der damalige Bürgermeister Anton Winter hat sich für die Genehmigung des ASV Mühlheim beim Reichsnährstand in Berlin eingesetzt.

Als erster Vorstand des Angelsportvereins Mühlheim sind folgende Vereinskameraden festgehalten:

1. Vorsitzender Heinrich Reimer
2. Vorsitzender Andreas Kuhn
Schriftführer Willi Gottfried
Kassierer Otto Hess
Erheber Jakob Krämer



Die Anfangsjahre des ASV Mühlheim
1934 bis 1949



Noch im Gründungsjahr traten die Sportsfreunde Franz Zeiger und Peter Horch dem Angelsportverein bei. Zu dieser Zeit betrug der Vereinsbeitrag 0,50 Reichsmark im Monat, der zur damaligen Zeit erheblich war, denn es herrschte Arbeitslosigkeit und die Unterstützung der Betroffenen war sehr gering.

Als erstes Angelgewässer diente den Mitgliedern des Angelsportverein der Main, aber dieser konnte den sportlichen Ehrgeiz der Angelfreunde nicht mehr befriedigen. Somit wurde sich nach eigenen Pachtgewässern umgesehen.

Schon bald wurde man fündig, mit dem Gustav See bei Kahl wurde das erste Gewässer gepachtet. Hier bot sich nun die Gelegenheit, in einem Altwasser den Angelsport mit der Spinnrute auszuüben.


Aber das Bestreben, an verschiedenen Gewässer angeln zu können, ging weiter. So wurde 1936 zusammen mit dem Angelsportverein Steinheim zusätzlich eine etwa 7 km lange Gewässerstrecke der Kinzig, von Rückingen bis Langenselbold, gepachtet.

Im Jahr 1938 kündigte der Angelsportverein Steinheim seine Pachtanteile an der Kinzig. Durch Mitgliederschwund waren die Steinheimer Angelkameraden nicht mehr in der Lage, die Mittel für die beachtliche Pachtsumme von 400,- Reichsmark aufzubringen. Für kurze Zeit konnte der Angelsportverein Hanau als Partner für den Pachtvertrag an der Kinzig gewonnen werden.

Gegen Ende 1938, bedingt durch die politische Lage, musste das Pachtverhältnis wieder gelöst werden und alleiniger Pächter an der Kinzig blieb der ASV Hanau.

Im Jahr 1941 waren, soweit bekannt, folgende Sportsfreunde als Soldaten einberufen :

Achenbach Bogner Karl Best
Karl Hatzebruch Peter Horch Hütter
Emil Kaufmann Kegelmann W. Kuntermann
H. Seipel Wilhelm Seuring H. Spruck
Wendelin Zilch

Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges verringerte sich auch die Zahl der Mitglieder durch Einberufungen beim
Angelsportverein Mühlheim so erheblich, daß die Mittel für die Pacht des Gustav Sees nicht mehr aufgebracht werden konnten.

Die wenigen Mitglieder, die in der Heimat verblieben, übten nunmehr während der Dauer des Krieges die Sportfischerei am Main aus.

Im Jahr 1944 versuchte der Angelsportverein Mühlheim von dem Kiesgrubenbesitzer Karl Bolz einen Pachtvertrag über die in Mühlheim befindlichen Kiesgruben - Seen zu bekommen. In diesen Seen war mittlerweile ein natürlicher Bestand von Karauschen, Rotaugen, Schleien und Karpfen herangewachsen und somit ein interessantes Fischgewässer für die Mitglieder den ASV.

Unter Mithilfe der damaligen Gemeindevertretung entschied sich Herr Karl Bolz, die Gewässer für Sportzwecke an den Angelsportverein Mühlheim von Jahr zu Jahr zu verpachten.


Die einzelnen Gewässer lauteten :

Alter Weiher B - Weiher Mutterbodenloch
Weisser See Zanderweiher Krußemarkweiher

Aus der ehemaligen Bauarbeiterunterkunft der Firma Krußemark am Zanderweiher entstand unser erstes Anglerheim, das von 1946 bis 1969 den Anglern als Treffpunkt diente.


Lage der Bolz’schen Gewässer und unserem ersten Anglerheim :

1. Alter Weiher 2. B - Weiher 3. Mutterbodenloch
4. Weisser See 5. Zanderweiher 6. Krußemarkweiher
AH - Anglerheim

Am 26. Mai 1946 wurde die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg durchgeführt. Vor der Tagesordnung gedachten die Mitglieder den gefallenen und verstorbenen Sportsfreunden :

B. Allmannsdörfer A. Dahlheimer H. Giehl
J. Kaffenberger E. Kaufmann Pf. Mader

In der Versammlung waren anwesend :

Otto Hess Willi Pelz Jakob Hainz H. Seipel
Peter Röder Wilh. Seuring Schrankel Seipel
Ferber Peter Bauer Hugo Höscheler Adam Götz
Konrad Rau Georg Geist Fritz Kaufmann August Franke

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges konnte man auch wieder einen Anstieg der Mitglieder verzeichnen. Hierzu trug auch die 1948 durchgeführte Übernahme des Angelsportverein Dietesheim in den ASV Mühlheim bei.

Die aufgenommenen Dietesheimer Sportsfreunde

Edwin Dold Christian Eichhorn Fritz Faller
Albert Fischer Rudi Huber Rudolf Huber
Leon Kaffenberger Karl Kurzhals Matthias Lipps
Josef Pforr

brachten ihre Gewässer, den Blauen See und den Grünen See, mit in den Angelsportverein Mühlheim ein.

Der Frankfurter See war bis zum Jahr 1955 von der Hartsteingesellschaft an die Sportsfreunde

Johann Bauer und Anton Kaiser,

beide in Dietesheim wohnhaft, verpachtet.

Aus sportlichen und kameradschaftlichen Gründen traten beide ( sie waren Mitglieder des ASV Mühlheim ) zu Gunsten unseres Vereins von ihrem Pachtvertrag zurück. Somit verfügte der etwa 60 Mitglieder zählende Angelsportverein zur damaligen Zeit über reichlich gutes Fischwasser.
Lage der eingebrachten Seen des ASV Dietesheim :
1. Grüner See 2. Blauer See 3. Frankfurter See





Aufschwung
1950 bis 1970



Der 2. Weltkrieg war zu Ende und das Alltagsleben begann sich wieder zu normalisieren. Auch beim Angelsportverein Mühlheim machte sich dies bemerkbar, so stieg die Zahl der Mitglieder von 60 im Jahr 1948 auf 285 im Jahr 1970.

Mehr Mitglieder bedeutete aber auch die Verpflichtung, mehr Angelplätze bereit zu halten, zumal an den vorhandenen Gewässer die Bedingungen immer schlechter wurden.

Unter diesem Gesichtspunkt kam es am 26. März 1959 zu einem Pachtvertrag zwischen der Firma Göhler & Schmitt und dem Angelsportverein Mühlheim, mit Partner Angelsportverein Fechenheim, über die Nutzung der entstandenen Gewässer auf den Grundstücken Flur 6 Nr. 16 bis 19 in Dietesheim. Weiterhin beinhaltete dieser Pachtvertrag auch die Nutzung der noch entstehenden Gewässer auf den Grundstücken Flur 6 Nr. 20 bis 43, nachdem der Kiesabbau abgeschlossen ist. Dieser Pachtvertrag hatte eine Laufzeit von zwölf Jahren.

So entstand nun im Laufe der Zeit ein wunderbares Angelgewässer, das nach dem 1. Vorsitzenden des Angelsportverein Fechenheims, Wilhelm Hanstein benannt wurde: Der Hansteinweiher.

Durch die Zuschüttung an den Bolz'schen Gewässer

Alter Weiher B - Weiher Mutterbodenloch
Weisser See Zanderweiher Krußemarkweiher

wurde die Situation der Angler immer kritischer, von einst mehr als 26 Hektar Wasserfläche verfügt der Angelsportverein Mühlheim 1971 nur noch über knapp 8 Hektar, und dies, obwohl schon im Jahr 1964 mit dem Neuen See und dem Rabenloh Weiher zwei weitere Gewässer angepachtet werden konnten.

Aber nicht nur der Verlust von Wasserfläche machte in diesen Jahren den Anglern zu schaffen, auch die Erkenntnis, daß die Natur ihr Unwesen treiben kann, musste man mehrfach erfahren. So sprach das Wetteramt Offenbach im Winter 1962 / 1963 von einem Jahrhundertwinter, der einen großen Schaden in den Gewässern des Angelsportvereins anrichtete. In diesem Winter verendeten ca. 120 Zentner Fische in den verschiedenen Seen, dies bedeutete einen finanziellen Schaden von damals ungefähr 50.000,- DM.

Nach der Kälte kam im Juli 1965 die Hitzewelle. Der Wasserstand im Krußemarkweiher, mit einer Wasserfläche von ca. 5000 qm, senkte sich so weit ab, dass der gesamte Fischbestand zu verenden drohte.

Viele Helfer des Angelsportvereines, unter Anleitung von Gewässerwart Wilhelm Kuhn und der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim, machten sich nun daran, den See komplett leer zu pumpen und abzufischen. Die gefangenen Fische wurden in den Grünen See und den Frankfurter See umgesetzt. Mit dieser Rettungsaktion konnten über sechs Zentner Fische gerettet werden.

Bei allen Problemen, die der Angelsportverein Mühlheim in den Aufschwungsjahren hatte, war wohl ein Thema dominant,

" MAINISCHES BACKFISCHFEST "

das sich von 1950 an 20 Jahre lang immer am ersten Wochenende im August nicht nur in Mühlheim, sondern darüber hinaus im ganzen Kreis Offenbach und Hanau größter Beliebtheit erfreute und neunzehn mal in eigener Regie durchgeführt wurde.

Das zwanzigste und somit auch letzte Backfischfest im Jahr 1969 wurde von einem Pächter im Namen des Angelsportvereins ausgerichtet.

Der Name "Mainisches Backfischfest" war gesetzlich geschützt und es durfte kein zweites so genanntes Fest im ganzen Maingebiet abgehalten werden.

Der Ablauf des Festes war, bis auf geringe Änderungen, jedes Jahr gleich.

Für den von den Mitgliedern gewählten Fest- und Wirtschaftsausschuss, der für die Organisation und Durchführung des Festes verantwortlich war, begannen die Vorbereitungen schon jeweils ein ganzes Jahr im Voraus.

Hier an dieser Stelle soll einmal stellvertretend für alle der Fest- und Wirtschaftsausschuss aus dem Jahr 1955 aufgeführt sein.

Festausschuss: Wirtschaftsausschuss:

Festpräsident Georg Geist 1. Vorsitzender Ludwig Suchomel
Festleiter Lothar Busack Stellvertreter Jakob Lohr
Festkassierer Gustav Tacke Festschriftführer Josef Baume

Zu den Aufgaben des Ausschusses gehörte die Kontaktaufnahme und Verpflichtung der Schausteller und der Künstleragentur "Lachende Welt" in Darmstadt, mit der ein Unterhaltungsprogramm für die Festtage zusammengestellt wurde.

Weiterhin musste eine Kapelle für die Tanzmusik unter Vertrag genommen werden.

Es mussten Gespräche mit der Brauerei "Erbacher Brauhaus" über die Bierlieferung sowie der Bereitstellung des Festzeltes und der Bestuhlung geführt werden.

Die extra gewählte Einkaufskommission übernahm die Aufgabe für die Beschaffung der Spirituosen und Speisen, der Festwein wurde direkt bei dem Winzer Ewald Daun in Burg an der Mosel ausgesucht und abgeholt.

Die Firma Canada Dry wurde als Lieferant für Coca Cola und alkoholfreie Getränke unter Vertrag genommen. Sie stellte auch die Verkaufstheken zur Verfügung und verpflichtete sich zur Lieferung von Stangeneis. Damals gab es noch keine Kühlwagen zur Kühlung der Getränke.

Pokale und Sachpreise für das Preisangeln wurden in Auftrag gegeben, sowie das Drucken von Plakaten, Tanzkarten und Eintrittskarten.

Die auswärtigen Angelsportvereine wurden angeschrieben und herzlich zu unserem Preisangeln eingeladen.

Jetzt war die Zeit der Anträge und Genehmigungen zur Durchführung des Festes gekommen.




Hierunter fielen zum Beispiel :

- Anmeldung des Festes bei der GEMA in Wiesbaden
- Antrag bei der Polizei Mühlheim auf Sperrstundenverlängerung
- Absprache mit dem Roten Kreuz Mühlheim, damit während des Festes
eine DRK - Wache für den Notfall zur Verfügung steht
- Anmeldung des Festes bei der Kellnervereinigung Mühlheim
- Anträge bei der Stadt Mühlheim:
--- Genehmigung des Festes
--- Bereitstellung des Festplatzes
--- Erteilung einer Schankerlaubnis
--- Bereitstellung eines Strom- und Wasseranschlusses durch die
Stadtwerke

Jetzt wurden die Einladungen an die Ehrengäste verschickt.

Die Arbeitseinteilung der Mitglieder für folgende Tätigkeiten war vorzunehmen :

- Auf- und Abbau des Festzeltes
- Thekendienst
- Bardienst
- Nachtwache
- Kassierer für den Eintritt
- Wiegekommission und Helfer für das Preisangeln

Von der Firma BÜRO WERNER in Offenbach, wurde dem Angelsportverein leihweise eine Rechenmaschine kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenfalls kostenlos überließ uns die Firma ROWENTA aus Offenbach leihweise eine Kaffeemaschine.

Mit der Firma SCHOTT aus Weiskirchen wurde die leihweise Lieferung für Gläser und Geschirr vereinbart.

Am Freitag vor dem Fest rollten die Lastwagen mit dem Festzelt an, der Aufbau konnte mit ca. 10 bis 15 Mann vom Angelsportverein beginnen.

Die Theke musste aufgebaut werden, sämtliche Tische und Bänke wurden aufgestellt. Die Lichterketten und Lautsprecheranlage wurden installiert und das ganze Festzelt mit Girlanden geschmückt.

Am Eingang des Festplatzes, an der Feststraße, wurden die Fahnenmasten gesetzt und ein Spanntuch quer über der Straße hieß die Gäste "Herzlich Willkommen".

Dann war es soweit :

Eröffnet wurde das Backfischfest am Samstagnachmittag mit einem Festzug, in dem unsere Gäste vom Bahnhof zum Festplatz an der Goethe Schule geleitet wurden, wo das über 2000 Personen fassende Bier- und Weinzelt aufgestellt war. Hier wurden drei Tage lang Tanz und Unterhaltung geboten, auch Ehrungen für Mitglieder und die Preisverleihung an die Sieger des Preisangelns durchgeführt. Der Festplatz war vollgepackt mit Schießbuden, Karussell, Losbuden und sonstigen Schaustellern und war eine Attraktion für Jung und Alt.

Am Sonntagmorgen wurde an unseren Gewässern ein Preisangeln veranstaltet, an dem bis zu 170 Angler aus der ganzen Region sowie dem Kinzigtal und dem Rheingau teilnahmen.

Für die erfolgreichsten Angler gab es Wanderpreise und der Angler mit dem schwersten Fisch wurde zum Anglerkönig ernannt und mit der Königskette geehrt.

Beliebt waren die traditionellen frisch gebackenen Rotaugen und Räucherfische, die an unserem Fischstand angeboten wurden.

So wurde aus dem Backfischfest ein richtiges Volksfest und der sogenannte Frühschoppen am Montagmorgen dauerte bei vollem Zelt bis in die Morgenstunden des Dienstages.

Erwähnenswert ist auch, daß 1959 zu unserem 25 - jährigen Jubiläum der Hessische Rundfunk zu Gast war und seine Frühsendung, den "Frankfurter Wecker", live vom Festzelt aus sendete. An diesem Montagmorgen platzte das Festzelt schon um 6 Uhr in der Frühe aus allen Nähten.

Um ein Gelingen des Backfischfestes zu gewährleisten waren damals alle Mitglieder an den Festtagen pausenlos im Einsatz. Nur schwerwiegende Gründe erlaubten mit Zustimmung des Vorstandes ein Fernbleiben vom Festdienst, unentschuldigtes Fernbleiben wurde mit Strafen von einem halben Jahr Angelsperre bis Ausschluss aus dem Verein geahndet.

Aber wie schon erwähnt gab es im Laufe der Jahre einige Änderungen im Ablauf des Festes. So zum Beispiel 1967, hier wurde erstmals auf ein künstlerisches Programm verzichtet. Ebenfalls in diesem Jahr wurden keine Eintrittskarten verkauft. Trotzdem kamen zahlreiche Besucher um sich bei Tanz und Unterhaltung zu vergnügen.

Erfolg oder Misserfolg eines solchen Festes liegen sehr eng beieinander. Zum Beispiel 1968, hier fiel das Backfischfest im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser.

War das Fest am Samstag noch gut besucht, so regnete es am Sonntagmorgen so stark, daß beim Preisangeln von den trotzdem 130 angereisten Anglern viele ihre Angeln gar nicht erst auspackten.

Einen Sondereinsatz für die Freiwillige Feuerwehr Mühlheim gab es dann am Sonntagnachmittag, als der Festplatz nach den starken Regenfällen fast völlig unter Wasser stand. Die Wehrmänner füllten den Platz mit Sand auf, damit die Besucher einigermaßen trocknen Fußes das Festzelt erreichen konnten.

Aber auch der Zeitgeist forderte seinen Tribut, viele Mitglieder waren nicht mehr bereit, für das Backfischfest auf bis zu drei Tage Urlaub zu verzichten ( Freitag / Aufbau; Montag / Fest; Dienstag / Abbau ) und zusätzlich noch Samstag und Sonntags ihren Arbeitsdienst zu leisten.

Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1969 wurde nun über die Selbstausrichtung des Backfischfestes abgestimmt, mit dem Ergebnis das Fest zu Verpachten.

Am 27. Mai 1969 wird der Vertrag über die Vergabe des Backfischfestes vom damaligen 1. Vorsitzenden Karlheinz Franz und dem Schausteller Kurt Franke aus Bad König unterzeichnet. Das "Mainische Backfischfest" findet vom 2. bis 4. August 1969 statt und zwar, was man zu diesem Zeitpunkt selbst im Vorstand des Angelsportverein Mühlheim noch nicht wusste, zum letzten Mal.

Der Verlauf des Festes 1969 gab keinerlei Anlass zur allgemeinen Zufriedenheit. Die Bereitschaft, das Fest wieder in eigener Regie durchzuführen fehlte, auf der anderen Seite wollte man auch seinen Namen nicht mehr für ein Fest unter fremder Leitung hergeben. So wurde auf der Jahreshauptversammlung 1970 folgender Beschluss gefasst:

Das "Mainische Backfischfest", das nach all den Jahren in Mühlheim schon zur Tradition geworden war, wird künftig nicht mehr stattfinden.

Obwohl die Angler mit der Organisation und der Durchführung des Backfischfestes in den letzten Jahre sehr stark beansprucht waren, wurde jede Gelegenheit genutzt, um die Situation durch die verloren gegangenen Gewässerfläche zu verbessern.

So nutzte der Angelsportverein im Jahr 1964 eine sich bietende Gelegenheit zur Pachtung zweier weiteren Gewässer (Rabenloh Weiher und Neuen See) von der Kiesbaggerei Göhler & Schmitt in Dietesheim.

Mit Trauer musste man 1970 den Tod zweier Gründungsmitglieder erfahren. Im März verstarb Sportsfreund Willi Pelz und am 19. Dezember des gleichen Jahres Sportsfreund Konrad Rau.

Beide Verstorbene standen dem Angelsportverein Mühlheim jahrelang sehr nahe.

Zum Schluss dieser Episode ist noch zu erwähnen, daß der Angelsportverein Mühlheim am 29. Januar 1954 die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Offenbach beantragte und sich fortan

Angelsportverein Mühlheim am Main 1934 e. V.

nennen durfte.


Turbulenzen
1971 bis 1985



Anfang der 70er Jahre herrschte viel Unruhe im Angelsportverein. Mit der Zuschüttung der Bolz'schen Gewässer standen den Mitglieder des ASV's auf einmal nur noch 8 Hektar von einst einmal stolzen 26 Hektar Wasserfläche zur Verfügung.

Um die Situation etwas zu entspannen, wird am 1. April 1971 mit der Stadt Mühlheim ein Nutzungsrecht für den Seerosen Weiher vereinbart.

Hierbei überlässt die Stadt Mühlheim dem Angelsportverein eine Teilfläche von ca. 450 qm aus dem Grundstück in der Gemarkung Mühlheim, Flur IX Nr. 1/5 (Seerosen Weiher einschließlich Ufergelände) zur Nutzung für Fischzuchtzwecke.
Die Vereinbarung wird auf unbestimmte Zeit festgesetzt und kann mit einer sechsmonatiger Frist von beiden Partnern zum Jahresende gekündigt werden.

Die Nutzung des Seerosen Weiher wird unentgeltlich gestattet, wobei sich der Angelsportverein dazu verpflichtet, auf seine Kosten den Seerosen Weiher in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten, insbesondere die Uferränder zu säubern und zu pflegen.

Die Freude über die Nutzung des Seerosen Weihers sollte nicht von allzu langer Dauer sein. Denn schon im Winter 1975 / 1976 verendeten ca. 90% des Fischbestandes, was bedeutete, daß schätzungsweise 5 bis 6 Zentner Fische den Winter nicht überlebt hatten. Dies war nun der Anlass, daß der Angelsportverein von seinem Nutzungsrecht Ende 1976 zurücktrat.

Wehmütig blickte man 1975 in die Vergangenheit zurück, dort wo einst die Bolz'schen Gewässer lagen, befindet sich jetzt an dieser Stelle das großflächige Mühlheimer Industriegebiet. Nichts erinnert mehr daran, daß sich hier einst die fischreichsten Gewässer des Angelsportverein Mühlheim befanden.


Die Bolz’schen Gewässer lagen einst zwischen der Industriestraße und dem Südring, sowie zwischen der Lämmerspieler- und der Spessartstraße


Die heutigen Gewässer des ASV`s in der Gemarkung Dietesheim :

1. Rabenloh Weiher 2. Hansteinweiher 3. Grüner See
4. Frankfurter See 5. Neuer See 6. Blauer See
Hinzu kam jetzt auch noch, daß im Sommer 1976 durch geringe Niederschläge und eine langanhaltende Hitzewelle der Wasserstand im Rabenloh Weiher soweit absackte und der Sauerstoffgehalt zurück ging, daß dieser gänzlich abgefischt werden musste. Die dort gefangenen Fische wurde in den Neuen See umgesetzt.

Aber auch ein ganz anderes Ziel wurde 1971 wieder angestrebt. Nach dem Verlust des alten Anglerheimes am ehemaligen Zanderweiher im Jahr 1969, sollte nun ein komplett neues Anglerheim entstehen.

Zu diesem Zweck wird am 30. April 1971 ein Pachtvertrag mit dem Magistrat der Stadt Mühlheim für das ca. 3000 qm große Grundstück oberhalb des Grünen Sees Gemarkung Dietesheim Flur 5 Nr. 393 / 1 von Bürgermeister Werner Grasmück, ersten Stadtrat Hans Witzani und dem 1. Vorsitzenden des Angelsportvereines, Karlheinz Franz unterzeichnet. Die Pachtzeit betrug 50 Jahre und sollte am 1. Juli 1971 beginnen und mit dem 30. Juni 2021 enden.

Für Planung und Durchführung des Neubaues wird 1972 ein Bauausschuss benannt. Für die Bauleitung waren die Sportskameraden, Horst Liedtke und Rudi Hofmann zuständig, als Beisitzer fungierten Karl Lotz, Heinz Jung und Heinz Bröhl.

Der Bauausschuss sowie der Gesamtvorstand waren nun in den nächsten Wochen und Monaten damit beschäftigt, die Vorbereitungen für den Neubau zu treffen, mussten dann aber im Januar 1974 zu der Erkenntnis kommen, daß die Realisierung eines neuen Anglerheims derzeit aus finanziellen Gründen nicht möglich war. Der Pachtvertrag mit der Stadt wurde annulliert, aber die Idee nicht aufgegeben.

Im Sommer 1979 war der Angelsportverein an der Pachtung des der Stadt Mühlheim gehörigen Geländes am Grünen See, Außenliegend 39, sowie an dem Kauf des sich im Besitz von Frau Diehl befindlichen Wohnhauses interessiert.

Hier würde sich die Gelegenheit bieten, für unsere 275 Mitglieder ein zentral gelegenes Vereinsheim herzurichten. Ein dementsprechender Antrag wurde am 6. September 1979 an den Magistrat der Stadt Mühlheim gestellt.

Im Frühjahr 1980 war es dann soweit, die Stadt Mühlheim verpachtete dem Angelsportverein das Grundstück
Dietesheim Außenliegend 39 am Grünen See mit dem dazugehörigen Wohnhaus.

In mühevoller Kleinarbeit entstand hier unser neues Vereinsheim.

Fortan hatten die Angler wieder einen Treffpunkt, wo sie sich Sonntagvormittags zum Frühschoppen treffen konnten.

Anfang der 80er Jahre war der Angelsportverein immer noch bemüht, Ersatz für die Anfang der 70er Jahre verloren gegangene Wasserfläche zu finden.

Da die Stadt Mühlheim im Laufe der letzten Jahre größter Anteilseigner des Hansteinweiher geworden war, trat der Angelsportverein Mühlheim nun an diese heran, um über einen neuen Pachtvertrag für dieses Gewässer zu verhandeln.

Der Angelsportverein Mühlheim war daran interessiert, den Pachtvertrag ohne den ASV Fechenheim, bis dato Mitpächter am Hansteinweiher, abzuschließen. Begründet wurde dieser Schritt damit, daß der ASV Mühlheim zur Zeit ungefähr 270 Mitglieder hatte und diesen auch ausreichend Angelmöglichkeiten bieten musste.

Ab 1. Mai 1982 war der Angelsportverein Mühlheim alleiniger Pächter des Hansteinweihers, die Stadt Mühlheim hatte den gemeinsamen Pachtvertrag mit dem ASV Fechenheim nicht mehr verlängert. Der Vertrag besaß eine Laufzeit von 18 Jahren.

Dieser Beschluss der Stadt Mühlheim, fand bei den Sportskameraden vom Angelsportverein Fechenheim keinerlei Verständnis. Somit sah sich der ASV Fechenheim veranlasst, gegen die Stadt Mühlheim bezüglich der Verpachtung des Hansteinweihers Klage einzureichen.

Das Amtsgericht Offenbach nahm die Klage gegen die Stadt Mühlheim nicht an. Es fühlte sich nicht zuständig und verwies auf das Landgericht Darmstadt.

Die Darmstädter Richter entschieden am 4. November 1982, daß der Angelsportverein Mühlheim das Recht hat, unter sich zu bleiben. Daraufhin hatte der ASV Fechenheim beim Oberlandesgericht Frankfurt Einspruch erhoben.

Nachdem zunächst das Landgericht Darmstadt in Sachen Hansteinweiher zugunsten der Stadt Mühlheim und demzufolge auch zu unseren Gunsten entschieden hatte, wurde am 13. Oktober 1983 auch die Berufung des ASV Fechenheim vom Oberlandesgericht Frankfurt verworfen.

In diesen Jahren gab es eine Aufregung nach der Anderen.

Nach der Stillegung der Steinbrüche im Jahr 1982 wurde kein Wasser mehr in den Grünen See, Rabenloh Weiher, Neuer See und Hansteinweiher eingeleitet, sodaß an diesen Gewässern eine Abnahme des Wasserpegels zu erkennen war, nur am Frankfurter See, mit einer Wassertiefe von maximal 1,5 m, war ein Anwachsen des Wasserstandes zu bemerken.

1985 musste man folgende Feststellung treffen :

Im Laufe der letzten drei Jahre war der Wasserspiegel am Grünen See, Rabenloh Weiher, Neuer See und Hansteinweiher ca. 1,5 m gefallen. Dadurch waren der Neuer See und Rabenloh Weiher vorerst als Angelgewässer für unsere Mitglieder nicht mehr nutzbar.

Erst im Frühjahr 1987, nachdem die Steinbrüche den Wasserstand der umliegenden Gewässer erreichten, war wieder ein Ansteigen der Wasserpegel am Grünen See, Rabenloh Weiher, Neuer See und Hansteinweiher zu beobachten.

Aber auch einen Lichtblick sollte es in diesen turbulenten Jahre geben, im Sommer 1984 feierte der Angelsportverein Mühlheim am Main 1934 e. V. vom 22. bis 24 Juni sein 50 jähriges Jubiläum am Hansteinweiher. Zu diesem Anlass veranstaltete der ASV am Sonntag, den 24. Juni 1984 ein "Angeln für Jedermann", das bei strahlendem Sonnenschein sehr großen Zuspruch fand.


Neuorientierung
1986 bis 1996


War der Angelsportverein Mühlheim in den letzten Jahren, bedingt durch genug interne Probleme, kaum öffentlich aufgetreten, so sollte sich dies in den folgenden Jahren ändern.

Im Sommer 1988, am 16. und 17. Juli, veranstaltete der Angelsportverein nach Jahren wieder ein Backfischfest in Form eines Sommerfestes, das ab sofort wieder alle Jahre am zweiten Wochenende im Juli auf dem Gelände des Angelsportvereines am Grünen See durchgeführt wird.

Hier wurden Steaks, Würstchen, Spanferkel, Fischbrötchen, auch gebackene und geräucherte Forellen geboten, dazu gab es reichlich Bier vom Fass. Das Angebot hat sich im Laufe der Jahre etwas geändert, so werden jetzt auch Seelachsfilet mit Kartoffelsalat, Calamares mit Knoblauchsauce und Bratheringbrötchen angeboten, aber auch Spießbraten oder Schäufele hatten das Angebot schon einmal ergänzt.

War das erste Sommerfest nach Jahren noch mäßig besucht, so änderte dies sich in den kommenden Jahren beachtlich und es ist keine Seltenheit, daß es an den Essensständen am Sonntagnachmittag heißt :

"AUSVERKAUFT"

Mit dem nun wieder alljährlichen durchgeführten Sommerfest, waren die Aktivitäten des Angelsportvereins noch nicht beendet.

So wurde die regelmäßige Teilnahme an den Mühlheimer Altstadtfesten und den Weihnachtsmärkten in den Gassen der Altstadt von Mühlheim ab 1989 zur Pflicht.

Jetzt war man auf einmal wieder am öffentlichen Leben der Stadt beteiligt.

Aber die Beteiligung und Durchführung solcher Veranstaltungen erfordert ein hohes Maß von Arbeitseinsatz, somit wurde auf der Mitgliederversammlung schon im Sommer 1988 der Beschluss gefasst, daß in Zukunft auch passive Mitglieder des ASV's fünf Arbeitsstunden im Jahr zu leisten haben. Dies hatte nun eine Welle von Vereinsaustritten beim Angelsportverein nach sich gezogen.

Hatte der Angelsportverein Mühlheim Mitte der 80er Jahre noch über 280 Mitglieder, so reduzierte sich diese Zahl auf ungefähr 160 eingetragenen Mitglieder im Jahr1995. Bei kritischer Betrachtung kann man sagen, der Verein hat sich fast halbiert.

Aber wie das halt einmal so ist im Leben, so machte auch der ASV die Erfahrung, mit weniger geht oft mehr. Der Vorstand des Angelsportverein kann mit Stolz auf einen Mitgliederstamm zurückgreifen, der im hohen Masse leistungsbereit ist.



Eine weitere Gelegenheit, das öffentliche Leben in Mühlheim mit zu gestalten, nutzte der Angelsportverein 1990. In diesem Jahr fuhren zum ersten Mal Angler aus Mühlheim nach St. Priest, unserer Partnerstadt in Frankreich. Im nächsten Jahr erfolgte dann der Gegenbesuch der Angler aus St. Priest in Mühlheim. Fortan hatten auch diese im alljährlichen Wechsel stattfindenden Begegnungen ihren festen Platz im Terminkalender des Angelsportvereins.


Große Anerkennung fand die im Herbst 1993 durchgeführte Säuberungsaktion unter dem Motto "SAUBERES MAINUFER" in Zusammenarbeit der beiden Jugendgruppen vom ASV Mühlheim und des ASV Steinheim.

Schon in den frühen Morgenstunden des 20. November 1993 fingen beide Jugendgruppen an, das Mainufer vom Dreck und Unrat zu befreien. Eine Gruppe begann am Steinheimer Altarm des Maines und die zweite Gruppe arbeitete sich von der Rodaumündung in Mühlheim aus vor. Treffpunkt für beide Jugendgruppen war auf halber Strecke. Nach Beendigung dieser Aktion in den Nachmittagsstunden hatte man mehr als 40 Säcke mit Müll jeglicher Art eingesammelt, der nun fachgerecht entsorgt werden konnte.

Diese Aktion blieb nicht unbemerkt. So erhielt unsere Jugendabteilung am 12. September 1994 zusammen mit dem aktiven Vogelschützer Wolfgang Voigt den Umweltpreis der Stadt Mühlheim.

In seiner Laudatio betonte Bürgermeister Karl - Christian Schelzke das besondere Engagement und die unproblematische Hilfsbereitschaft, welche die Jugendlichen des ASV Mühlheim in Sachen Gewässer- und Naturschutz an den Tag gelegt hatten.

Diese Auszeichnung wurde nicht nur von der Jugendabteilung mit Stolz entgegen genommen, sondern jedes einzelne Mitglied fühlte sich darin bestätigt, den richtigen Weg zu gehen, um junge Menschen an die Natur heranzuführen.

Anfang Mai 1994 konnte der Angelsportverein Mühlheim einmal ein ganz anderes Gesicht zeigen.

In Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Hanau des Deutschen Roten Kreuzes veranstaltete der ASV ein Benefizkonzert mit:

Alexander Marchakovski

und seinem Orchester

"Die Saiten Russlands"


zugunsten des Waisen- , Armen- und Krankenhauses, sowie der Sozialstation in Troizk (Bezirk Moskau). Am Ende des musikalischen Abends mit russischen Liedern, konnte der Angelsportverein Mühlheim dem Schirmherr der Veranstaltung, dem DRK - Kreisverband Hanau, immerhin die Summe von 915,- DM überreichen.

Eine weitere Hilfsaktion wurde dann im September 1994 auf dem Gelände der Firma THORER in Offenbach durchgeführt.

Hier waren durch die Schließung des Betriebes die Fische in einem künstlich angelegten Teich in ihrem Überleben bedroht. Unter Anleitung unseres Gewässerwartes Franco Castellan und einigen freiwilligen Helfern des ASV, sowie Sportsfreund Ernst Grüb, der selbst von der Betriebsschließung betroffen war und diese Hilfsaktion vermittelt hatte, wurden ca. 3 Zentner Rotaugen und 1 Zentner Karpfen mit dem Netz gefangen und in den Frankfurter See umgesetzt.


Bei allen Veranstaltungen und Aktionen, die der Angelsportverein in den letzten Jahren ins Leben gerufen oder sich auch nur daran beteiligt hat, soll eine Veranstaltung neben dem jährlich stattfindenden Familienabenden bzw. dem Vereinsinternen Helferfesten noch einmal besonders erwähnt sein.

Es ist unser, seit April 1994 erstmals durchgeführtes Karfreitag - Räuchern. Hier haben die Mitglieder, sowie Freunde und Gönner des Vereins die einmalige Gelegenheit, sich für die anstehenden Osterfeiertage mit frisch geräucherten Forellen einzudecken. Diese Räucheraktion hatte von Anfang an einen riesigen Zuspruch gefunden, sodaß die Kapazitätsgrenzen schon bald bei Weitem überschritten wurden.

Ein ganz anderes Kapitel wurde 1988 wieder aufgetan und zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre unseres Vereinsleben.

Musste 1974 der Gedanke, ein neues Anglerheim zu bauen, aus finanziellen Gründen wieder fallen gelassen werden, so ergab sich jetzt noch einmal die Gelegenheit, dieses Vorhaben doch noch zur Vollendung zu bringen.

Im Spätsommer 1988 hatte der Angelsportverein von der Stadt Mühlheim das Nachbargrundstück zu unserem derzeitigen Anglerheim zur Pacht bzw. zum Kauf angeboten bekommen. Auf der Mitgliederversammlung im März 1989 wurde der Vorstand mit den Verhandlungen zum Erwerb des Grundstückes beauftragt.

In den folgenden Monaten wurde eine Vielzahl von Gesprächen mit verschiedenen Vertretern der Stadt Mühlheim und dem Vorstand des ASV’s geführt. Es dauerte bis zum 12. Juli 1994, bis endlich eine Einigung über die Bedingungen für einen Pachtvertrag erzielt wurden.

Aber schon auf der Jahreshauptversammlung im April 1993 wurde ein erster Grundriss aus der Sicht des Vorstandes für das neue Anglerheim den Mitgliedern vorgelegt.

Nach Zustimmung der Mitglieder wurde dieser vorläufige Bauplan noch einmal mit der Stadt Mühlheim hinsichtlich der Baubestimmungen besprochen. Ebenfalls sollte dieser Bauplan noch einmal von einem Architekten überarbeitet werden um gegebenenfalls eine Kostensenkung zu erreichen.

Am 8. August 1995 wurde der Bauantrag für unser neues Anglerheim beim Bauamt in Offenbach abgegeben.

Am Samstag, den 27. Januar 1996 fand eine Baubesprechung mit Vorstand und unserem sehr aktiven "Rentnertisch" im damaligen Vereinsheim statt. Es wurde vereinbart, daß unsere Rentner:

Willi Rau, Alwin Schneider,
Josef Brandstetter, Adolf Beller,
Karl Weißmantel, Horst Ertel,
Nikolaus Gaukler

als gleichberechtigte Partner und Beisitzer die Baubetreuung übernehmen.
Als Ansprechpartner und Bauleitung wurden Peter Winter und Franco Castellan vom Vorstand benannt.

Dann war es endlich soweit. Am 1. August 1996 lag die Baugenehmigung vor und es konnte sofort mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Angelsportverein rechnete mit einer Bauzeit von mehreren Jahren. In dieser Zeit sollten der aus drei Bauabschnitten bestehende Neubau des Anglerheimes abgeschlossen sein.

1. Bauabschnitt : Erstellung des kompletten Rohbaus mit Dach und Einlasssicherung

2. Bauabschnitt : Fertigstellung des Arbeitsraumes und des Versammlungsraumes und die teilweise Inbetriebnahme der sanitären Einrichtungen.

3. Bauabschnitt : Komplette Fertigstellung des Innenausbaues und der sanitären Einrichtungen sowie der Außenfassade und -anlage.


Neuzeitlich - Aktuell
1997 bis 2003


Mit dem Beginn des Neubaues unseres Anglerheimes im August 1996 begann für die Mitglieder des Angelsportvereines eine neue Zeitrechnung. In den folgenden Monaten, ja Jahren muss man sagen, entstand in hunderten von Arbeitsstunden unser neues Anglerheim.

So wurde 1996 : - das Grundstück gerodet
- Lagerschuppen erstellt
- der Keller ausgehoben und bis zur Kellerdecke fertig gestellt
- Strom, Wasser, Kanal und Gasanschluss gelegt

1997 : - restliche Fundamente der nicht unterkellerten Räumlichkeiten hergestellt
- Bodenplatte betoniert
- Rohbau hochgemauert
- Dachgebälk aufgesetzt und Dach gedeckt

1998 : - Tür- und Fenstersicherungen angebracht
- Außentüren und Fenster gesetzt
- Strom, Gas und Wasserleitungen verlegt
- Keller innen verputzt und Estrich verlegt

1999 : - Lüftung installiert
- Erdgeschoss verputzt und angelegt
- Heizung gesetzt
- Sanitärbereich und Küche gefliest
- Fußböden gefliest
- Terrasse gefliest

2000 : - Innenraumtüren gesetzt
- Sanitärbereiche installiert
- Umzug von unserem alten in das neue Anglerheim
- Teilweise Nutzung der neuen Räumlichkeiten zum sonntäglichen Frühschoppen und beim Backfischfest
- Bau der Theke in Angriff genommen
- Spielgeräte für Kinder hergerichtet

2001 : - Außenanlage hergerichtet
- Treppe zum Lorenhügel erstellt
- Lorenhügel zum Bau einer Sektbar hergerichtet
- Sektbar ( klaa Fischerhütt ) gebaut

2002 : - Außenanlage fertiggestellt
- Lorenhügel befestigt
- Einfahrt befestigt
- Gehwege um das Anglerheim gepflastert
- Lorenhügel- und Zaunbepflanzungen gesetzt
- Theke fertiggestellt
- Inneneinrichtung erweitert

2003 : - Stromversorgung und Kanalanschluss für Essenstand hergestellt
- neuen Essenstand gebaut

In diesen Jahren waren alle Mitglieder und der Vorstand zu besonderen Leistungen gefordert, denn unsere anderen Aktivitäten mussten in dieser Zeit ebenfalls organisiert und durchgeführt werden.
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Hatte der Angelsportverein bis dato als Termine nur Karfreitagräuchern, Besuch und Gegenbesuch mit den städtischen Anglern aus St. Priest, Altstadtfest, Backfischfest, Helferfest, Familienabend und Weihnachtsmarkt stehen, so sollte 2002 der Familientag und die Nikolausfeier hinzukommen. Ebenfalls hinzu kam in den winterlichen Monaten November, Dezember, Januar und Februar der sogenannte Mittwochstreff. Diese Mehrveranstaltungen bedeuteten auch wieder mehr Arbeit. Daraus resultierte, daß der Vorstand des ASV's entschied, vorerst nicht mehr am Mühlheimer Altstadtfest teilzunehmen. Da für die Teilnahme am Altstadtfest der Aufwand für den Angelsportverein riesengroß ist und das Altstadtfest von Samstag, Sonntag, Montag auf Freitag, Samstag, Sonntag verlegt wurde und viele unserer Mitglieder, die wir zur Durchführung einer solchen Veranstaltung benötigen, aus beruflichen Gründen zeitlich nicht in der Lage waren, den Angelsportverein zu unterstützen.

Aber der Angelsportverein Mühlheim hat in den letzten Jahren nicht nur gebaut und gefeiert. Er ging auch seiner eigentlichen Verpflichtung nach, die ihm anvertrauten Gewässer zu pflegen und zu hegen. So werden alljährlich vier bis sechs Arbeitsdienste, in der Regel mit 12 bis 20 Personen, an den Gewässer durchgeführt. Dies bedeutet, daß jeder Arbeitsdienst zwischen 60 und 100 Arbeitsstunden beträgt.

Aber nicht nur an unseren Gewässern sind wir aktiv. So wurde die Reinigungsaktion von 1993 der Jugendabteilung, auf Anregung der Sportkameraden aus Steinheim, diesmal im Dietesheimer Naherholungsgebiet im Frühjahr 2003 wiederholt.Auch diese Reinigungsaktion war ein Erfolg, zumindest ein Erfolg für die Umwelt. Denn was die Jugendlichen geleistet haben, kann man einem Artikel der Offenbach Post entnehmen.



Es gäbe bestimmt noch einiges über den Angelsportverein zu berichten, aber irgendwann muss halt eben auch einmal Schluss sein.



Dies war in groben Zügen der Weg, den der

Angelsportverein Mühlheim 1934 e. V
.

im Laufe seiner Vereinsgeschichte gegangen ist.


Fazit
2004


Auf den vorangegangenen Seite haben wir versucht, den Weg des

Angelsportverein Mühlheim am Main 1934 e. V
.

von 1934 bis in die heutigen Tage wiederzugeben. Daß uns dies, vor allem in den Anfangsjahren, nicht immer gelungen ist, bitten wir zu entschuldigen. Es gibt halt nur noch sehr wenige zuverlässige Zeitzeugen aus diesen Jahren und Unterlagen so gut wie überhaupt nicht mehr oder nur unvollständige.

Trotzdem glauben wir, den Angelsportverein in seinem Grundwesen gut wiedergegeben zu haben, mit seinen Höhen und Tiefen, die ihn in seiner Geschichte bewegten.

Wir können heute auf einen Mitgliederstamm verweisen, der mit Interesse den Angelsport ausübt, aber auch ein großes Engagement an der Hege und Pflege unserer Gewässer und des Fischbestandes zeigt, sowie einen enormen Einsatzwillen an den Tag legt, bei Veranstaltungen, die wir selbst durchführen oder an denen wir nur teilnehmen.

Aufgliederung der derzeitigen 187 Vereinsmitglieder :

Aktive Mitglieder 133 davon 4 Frauen
Passive Mitglieder 21 davon 1 Frau
Jugendliche von 12 bis 18 Jahre 17
Kinder unter 12 Jahre 13
Fördernde Mitglieder 3





Diese Aufgliederung zeigt, daß Angeln keine reine Männerdomäne ist. Aber nicht nur die Frauen im Verein, auch die Ehefrauen unserer männlichen Mitglieder zeigen jederzeit ihre Bereitschaft, im Verein mitzuhelfen, wenn es gilt, anzupacken.

Unter diesem Aspekt führen wir heute einen traditionsreichen Familienverein, der für Jedermann zugänglich ist.

Sollten wir, werter Leser, Ihr Interesse an unserem Verein geweckt haben, so besuchen Sie uns doch einfach einmal bei irgend einer unserer Veranstaltungen und überzeugen Sie sich selbst davon, wenn wir sagen


"UNSER VEREIN LEBT"


DANKESCHÖN


möchte an dieser Stelle der
Angelsportverein Mühlheim am Main 1934 e. V.
allen Geschäften, Firmen und Institutionen sagen,
die mit Ihren Werbeanzeigen diese Chronik
überhaupt erst ermöglichten.

Darum bitten wir alle Mitglieder, sowie Freunde und
Gönner des ASV's, diese Geschäfte bei ihrem nächsten
Einkauf besonders zu berücksichtigen.


Der Vorstand des ASV Mühlheim

Im Gedenken an unsere Verstorbenen, damit wir sie ewig in guter Erinnerung behalten.

Es waren dies in all den Jahren :
B. Allmannsdörfer
Herbert Anthöfer
Jean Bauer
Fritz Böhm
Karl Bolz
A. Dahlheimer
Herbert Dornbusch
Fritz Ebert
H. Giehl
Karl Hatzebruch
J. Kaffenberger
E. Kaufmann
Siegfried Kleefeld
Gertrud Klette
Anton Klomfass
Georg Krämer
Georg Kuntermann
Theo Lauf
Pf. Mader
Werner Maul
Horst Mutschler
Norbert Nett
Willi Pelz
Joseff Pforr
Wilhelm Poremba
Konrad Rau
Fritz Schimmek
David Schmidt
Josef Schneider
Wolfgang Spannenberg
Johann Stühler
Herbert Wagner
Kurt Winter
Josef Brandtstetter
Horst Ertel
Willi Rau
Einer sorgte dafür, daß es nicht mehr wurden! Walter Rühl rettete Sebastian Eitel am 19.7.2002 während des Nachtangelns das Leben!
ASV Mühlheim 1934 e.V.